TAVI bei Aortenklappenstenose

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Hormonkosmetik

In den vergangenen Jahren etablierte sich eine neue Therapie-Option („TAVI“) für Patienten mit Aortenklappenverengung. Jüngste Studien dürften zu einer noch häufigeren Anwendung des Verfahrens führen.

Die Behandlung der verengten Aortenklappe (Aortenklappenstenose) war früher eine Domäne der Herzchirurgie. Seit einigen Jahren kann die Aortenklappe auch ohne herzchirurgischen Eingriff ersetzt werden. Bei dem TAVI (transvasale Aortenklappen-Implantation) genannten Verfahren wird eine neue Aortenklappe mittels Herzkatheter, meist von der Leiste aus, eingesetzt. Für den Patienten ist dies weitaus schonender als der herzchirurgische Zugang mit Eröffnung des Brustraumes. Zunächst kam das Verfahren nur für Patienten, die aufgrund zu hohen Risikos für einen herzchirurgischen Eingriff als inoperabel galten, in Frage. In weiterer Folge, begünstigt durch technische Weiterentwicklungen der Klappe und des Implantationsverfahrens, wurde TAVI zum Standardverfahren bei Patienten mit hohem Risiko für einen operativen Eingriff. Aktuell werden auch Patienten mit mittlerem („intermediärem“) Operationsrisiko mit TAVI behandelt. Der herzchirurgische Ersatz der Aortenklappe galt somit nur noch bei Patienten mit niedrigem OP-Risiko als Therapie der Wahl.
Auf dem amerikanischen Kardiologenkongreß im März dieses Jahres wurden nun zwei Studien vorgestellt, die TAVI mit dem herzchirurgischen Aortenklappenersatz auch bei Patienten mit niedrigem Operationsrisiko verglichen – mit exzellenten Ergebnissen für TAVI.

Fazit:
Die Mehrzahl der Patienten mit Aortenklappenstenose dürfte in Zukunft vom TAVI-Verfahren profitieren.

Quellen:
– Mack MJ et al. Transcatheter Aortic-Valve Replacement with a Balloon-Expandable Valve in Low-Risk Patients. N Engl J Med. 2019.
– Popma JJ et al. Transcatheter Aortic-Valve Replacement with a Self-Expanding Valve in Low-Risk Patients. N Engl J Med. 2019